Freitag, 30. November 2012

Von Hobbyblockaden und geplanten Projekten...

Neue Nähprojekte zu planen, macht mir immer großen Spaß. Tatsächlich falle ich in eine Art “Hobbyloch“, wenn nicht jedenfalls eine kleine Sache geplant ist, sobald ich ein anderes Projekt beendet habe.

Am Extremsten trat das “Hobbyloch“ bei mir auf, als ich 2010 mit den Arbeiten an meinem Abiballkleid fertig war. Ich hatte zwar unendlich viele Ideen aber keinen konkreten Plan und habe Monate gebraucht, bis ich das nächste tragbare Kleidungsstück kreiert hatte.

Damit so etwas nicht wieder vorkommt, plane ich meine nächsten Projekte jetzt immer zeitgleich zu den Arbeiten an dem aktuellen Projekt.

Projektplanung während der Berufsschule (langweilig)

Und so ist es gekommen, dass bei mir immer mindestens drei Projekte auf dem Tisch liegen (oder im Regal) und mit steigender Näherfahrung und Inspiration, zum Beispiel durch Blogs kamen dann noch immer mehr “imaginäre“ Pläne in meinen Kopf dazu.

Vor dem Sommer lief das eigentlich problemlos: Ich habe zwar immer im Überschuss geplant, aber habe auch relativ viele Sachen genäht - ohne mich unter Druck zu fühlen.
Den Sommer habe ich im Rahmen meiner Ausbildung in Schweden verbracht. Und seitdem gibt es einen Ideenstau. Und einen Materialstau.

Das soll heißen, dass in den letzten Monaten einige Stoffe zu viel gekauft habe, die ich UNBEDINGT verarbeiten wollte, die jetzt aber meine Lagerkapazitäten an die Grenzen bringen.
Dann gab es neue Bücher, mit so tollen Projekten, die ich SOFORT anfangen würde. Diese Bücher sehen mich mit ungeöffneten Schnittmusterbögen vorwurfsvoll an. Die Schnittmuster, die sooo außergewöhnlich und einzigartig und NOTWENDIG waren, dass ich sie kaufen MUSSTE (vor allem im Sale), bevölkern schubladenweise meinen Nachttisch. Sie liegen dort so gedrängt, dass man nicht mehr von artgerechter Haltung sprechen kann :).

Aus dramaturgischen Gründen mit aufgerissenen Schubladen fotografiert :)

ABER was habe ich genäht in dieser Zeit? Ehrlich gesagt: zu wenig, auch wenn man die Vollzeitausbildung rausrechnet. Der "Zustand" meines Hobbys hat bei weitem nicht die Ausmaße, wie nach meinem Abiballkleid. Und aktuell habe ich eher eine "Hobbyblockade", als ein "Hobbyloch". Material und Ideen verstopfen den "Flow" beim "Output". Ja, ich hätte das auch schöner auf deutsch ausdrücken können.

Und jetzt bin ich gerade dabei, die "Hobbyblockade" zu lösen.
Mir werden zwei Dinge dabei helfen, einfach wie eine ganz normale Nähtante meinem Hobby nachzugehen: auf der einen Seite das Weihnachstskleid Sew-Along, denn konkrete Pläne treiben mich im Gegensatz zu diffusen Ideen an.
Auf der anderen Seite setze ich viel auf diese unscheinbaren Rollen hier.

Nähkits :D

Was sie enthalten? Selber gebastelte, fertig zugeschnittene “Nähkits“!
Ich habe einfach nach der Arbeit selten Lust, alles umzubauen, um zuschneiden zu können. Deshalb habe ich ein Wochenende lang den Küchentisch blockiert und nur zugeschnitten.

Von links nach rechts:

  • Eine weite Hose aus der Burda (Stoff ist ein relativ günstiges Wollgemisch von alfatex, da ich noch nicht weiß, ob der Stil mir steht), 
  • zweimal eine Shorts (Link zeigt nur das Bild) aus der Burda Easy F/S 2012 einmal aus grauem Anzugsstoff und einmal aus den Resten des Stoffes vom soon-to-be Weihnachtskleid 
  • ein Blazer "New Season" aus der aktuellen Ottobre Woman (05/2012) aus 2€-"Probestoff" vom Stoffmarkt
  • ein Kleid von "Schnittvision" aus lilafarbenem Sweatshirtstoff
und hinten seht ihr die Rolle vom soon-to-be Weihnachtskleid, das ist nämlich auch schon zugeschnitten, aber mehr verrate ich nicht, da dies ja kein Sew-Along-Post ist!

So, ich hoffe ihr wisst jetzt also, was euch in den nächsten Monaten im Blog so an Projekten erwartet :D. Ich bin allerdings nicht dogmatisch und arbeite jetzt eine "Rolle" nach der anderen ab, sondern mache zwischendurch nach Lust und Laune mal etwas anderes.

Das ist eigentlich ganz ähnlich, wie meine Art zu kochen: Häufig koche ich aus frischen Zutaten (=Stoffe, Kurzwaren), sowohl neue Rezepte (=Schnittmuster), als auch altbewährte Rezepte. Manchmal müssen Zutaten aufgebraucht werden, dann versuche ich dafür ein passendes Rezept zu finden. Und es kommt auch vor, dass mir Ideen, Lust oder Zeit fehlen, "richtig" zu kochen. Aber Hunger (=Lust, die neuen Kleidungsstücke zu tragen) habe ich ja trotzdem. Dann greife ich zu "halbfertigen" Convenience-Produkten, so wie fertige Teig-, Saucen-, oder Gewürzmischungen (=Nähkits), um satt zu werden. Und das schmeckt mir trotzdem besser, als Mikrowellenfertiggerichte (=manche Kaufkleidung ;) )

Bekommt ihr da nicht auch Lust zu kochen (=zu nähen) oder Hunger? Ich schon! Und das schöne ist: Ich habe einen freien Abend vor mir!

Ein schönes Adventswochenende wünsche ich allen, die sich hierher verirren und wir sehen uns hoffentlich Sonntag zum Sew-Along!

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